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Vermehrung von Erdbeeren durch Ableger

    Sommerzeit – Erdbeerzeit

    Erdbeeren kann man nie genug haben, finden wir. Das ist Sommer pur, das schmeckt man einfach. Besonders dann, wenn man diese tollen Früchte im eigenen Garten hat und sie ohne große Umwege genießen kann. Von der Sonne verwöhnt.

    Erdbeere

    Von der Hand in den Mund

    Leider haben unsere Erdbeeren es dieses Jahr nicht bis in die Küche oder gar die Vorratskammer geschafft. Kein Erdbeerkuchen, kein Smoothie, kein Fruchtmus. Stattdessen ging es gleich von der Pflanze in den Mund. Das soll sich künftig ändern. Manchmal waren wir sogar zu langsam. Dann waren Schnecken und Ameisen einfach schneller, wie das nachfolgende Bild zeigt.

    Erdbeere mit Ameisenfraß
    Gerade noch rechtzeitig ernten wir diese Erdbeere, bevor die Ameisen Ihr Werk vollenden

    Ein Erdbeerkind ensteht

    Jetzt ist also die Zeit gekommen, dass wir uns um die neue Generation an Garten- und Walderdbeeren kümmern wollen. Die Mutterpflanzen haben bereits mit der Bildung junger Ableger begonnen. Wir können dies an nahezu jeder Pflanze beobachten, die in diesem Jahr schon Früchte getragen hat (Pflanzen vom Vorjahr).

    Ein neuer Erdbeer-Ableger entsteht
    Ein junger Erdbeer-Ableger entsteht

    Wurzelbildung ohne Mühe

    In einem idealen Abstand zur Mutter bilden sich an den Kindeln bereits erste Wurzeln. Dazu braucht es noch nicht einmal Erde. Sobald das Pflänzchen Kontakt zu anderem organischen Material hat (Mulch, Pflanzenteile, Sand) beginnt die Wurzelbildung. Das Wachstum ist jetzt nicht mehr aufzuhalten. Dennoch wäre es falsch, jetzt schon die „Nabelschnur“ zur Mutterpflanze zu durchtrennen. Die Jungpflanze könnte eingehen. Erst, wenn sich das Kindel fest in der Erde verwurzelt hat, kann die Versorgungsleitung zwischen Mutter und Kind gekappt werden. Die Natur macht das ganz automatisch, in dem die Nabelschnur eintrocknet.

    Erdbeer-Ableger mit Wurzeln
    Die ersten Wurzeln an einem Ableger

    Bodendecker oder Kulturbeet

    Natürlich kann man die Erdbeeren einfach sich selbst überlassen. Das ist sogar eine gute Idee, wenn sie als Bodendecker dienen sollen. Dann wachsen die Ableger jeweils in einem Abstand von ca. 15 cm zur Mutterpflanze bzw. zum nächsten Ableger an. So wird die ganze Gruppe langsam über die Zeit zu einem bodendeckenden System. Man braucht sich dann zwar nicht ums Mulchen zu kümmern, nimmt dafür aber im Gegenzug weniger Ertrag in Kauf, da die Pflanzen dann dicht an dicht stehen und weniger Licht und Sonne für die Bildung und Ausreifung der Früchte zur Verfügung steht. Zudem verwildern die Erdbeeren mit der Zeit, die Früchte werden weniger (und kleiner) und bald gibt es fast nur noch dichtes Blattwerk.

    Angewachsene Erdbeerableger
    Ungehindert wachsen die Ableger zu einem bodendeckenden System zusammen

    Platz für die neue Generation

    In einem früheren Garten haben wir über einige Jahre die Erdbeeren in Ruhe gelassen. Das ehemals „normal“ angelegte Beet verwilderte zusehends, Wildkraut, Ackerwinde und Brennesseln wucherten dazwischen. Um aber die Erdbeerpflanzen nicht zu beschädigen, ließen wir das Erdbeerparadies in Frieden. Mit der Ernte war es damit so ziemlich vorbei. Stattdessen machten sich Ameisennester, Mäuse und Schnecken darin breit und ließen sich die Früchte schmecken.

    Der goldene Mittelweg

    Damit die Ernte also im nächsten Jahr etwas üppiger ausfällt, wollen wir den größten Teil der Ableger kultivieren und so das Erdbeerbeet erweitern. Dafür haben wir das Nachbarbeet, auf dem die Mairübchen geblüht und sich versamt haben, von Wildwuchs (lebendiger Mulch) befreit. Zunächst lassen wir die Fläche ungeschützt liegen. Das trocknet oberirdisch liegende Wildkräuter aus. Außerdem wandern vorhandene Schnecken, Älchen und Ameisen erst mal in für sie geschütztere Bereiche ab. Erst wenn die Jungpflanzen gesetzt und angewachsen sind, wird der Boden wieder gemulcht.

    Zukünftiges Erdbeerbeet
    Das Nachbarbeet soll die Erdbeerableger aufnehmen und wurde dafür vom Wildwuchs befreit

    Kind an Kind

    Wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist, hat eine fleißige Mutterpflanze bereits 4 Kindel an einem einzigen Ableger gebildet. Nummer 1 und 3 sind bereits getopft, Nr. 2 muss noch weiter wachsen, bevor es einen Topf bekommt und Nr. 4 darf, aufgrund ihrer Entfernung zu anderen Pflanzen, an Ort und Stelle anwachsen und so eine bestehende Lücke füllen.

    Erdbeerpflanze mit 4 Kindeln

    Auf den folgenden Bildern siehst Du unsere beiden Erdbeerbeete mit den bereits getopften Ablegern. Sicher werden es nochmal so viele Töpfe, bis die Vermehrung abgeschlossen ist. Erst wenn die Nabelschnüre beginnen zu vertrocknen, ist das das Zeichen, dass die Jungpflanzen gut angewachsen sind und nicht mehr von der Mutterpflanze versorgt werden. Dann können sie aus den Töpfen genommen und an ihrem Bestimmungsort eingepflanzt werden.

    Mutterpflanzen mit Ablegern in Töpfen
    Eingetopfte Jungpflanzen von Erdbeeren
    Jede Erdbeerpflanze bringt Ableger hervor
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