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Unser Permakulturgarten im November

Milde Tage bis Mitte November

Dieser November ist wirklich unglaublich. Der Wettergott meint es heuer gut mit uns. Hier am Alpenrand hält der Winter normalerweise bereits Mitte Oktober Einzug. In diesem Jahr dagegen ist die erste Novemberhälfte noch mild und relativ frostfrei. Das freut nicht nur uns Menschen, auch die Tiere genießen noch diese schönen Tage. Die Pferde finden immer noch Gras auf den Weiden, das Rehwild Kräuter und auch die Füchse können ihre Nasen noch in weiche Böden stecken, auf der Jagd nach Wühlmäusen.

Laub, die natürliche Mulchdecke

Alles Laub, das im Herbst die Bäume und Sträucher im Garten abwerfen, darf direkt an Ort und Stelle liegen bleiben. Es dient dem Boden als natürliche Mulchdecke, die ihn vor Austrocknung und Abtragung schützt und ihn mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Laub, das dagegen auf befestigte Wege oder Zufahrten fällt, sammeln wir und verwenden es als natürliche Einstreu im Stall. Diese Einstreu wird über den Winter kompostiert. Ab dem Frühjahr geben wir sie als Powernahrung an die Heckensträucher und sorgen so für schnellen, dichten Wuchs.

Auch alles, was im Garten verwelkt, vertrocknet und abstirbt bleibt über den Winter liegen bzw. stehen. Ihre Samen dienen den Vögeln in der frostigen Zeit als Nahrung.

Nachernte von Gemüse und Kräutern

Immer noch verwöhnen uns Broccoli, Tomaten, Mangold, Frühlingszwiebeln, Mairübchen und Sellerie mit ihren Früchten und Blättern. Die kälteverträglichen Kräuter liefern noch mal eine ordentliche Ernte für Tee, Gewürzmischungen und Frischverwendung. Einige von ihnen blühen sogar ein letztes mal. Unsere Galerie (mit Klick vergrößern) zeigt die Köstlichkeiten.

Frühlingsgefühle im November

Zahlreiche Blumen wie die Cosmea, Prunkwinde, Ringelblumen und Kapuzinerkresse erfreuen uns mit ihren bunten Farben und sorgen für Nahrung der spätfliegenden Insekten. Manche Staude, die eigentlich schon in der Winterruhe sein sollte, zeigt Frühlingsgefühle und treibt noch mal neu aus, wie die z.B. die Akelei oder der Beinwell, der in diesem Jahr sogar 3x geblüht hat!

Letzte Arbeiten im Garten

Als Vorbereitung auf den Winter lasse ich den 1000 Liter-Wassertank langsam leerlaufen. Normalerweise braucht man sich nicht darum kümmern, da die weißen Tanks sich ziemlich ausdehnen können, wenn das Wasser in ihnen gefriert. Je älter der Tank jedoch ist, um so eher zeigen sich feinste Haarrisse im Material. Außerdem läuft er im Frühjahr mit dem Schmelz- oder Regenwasser schnell wieder voll. Die letzten Eimer, Pflanzkübel und Gartenutensilien werden im Schuppen verstaut, die Stühle ebenfalls. Den alten Holztisch, der uns über den Sommer zum Werkeln gute Dienste geleistet hat, schützen wir mit einer Plane und beschweren sie mit den übriggeblienen Rindenmulchsäcken. Zu guter Letzt bekommt der Weinstock noch eine extra Portion Laub um seine Füße. Nun kann der Garten in seine verdiente Winterruhe gehen.

19. November. Der Frost hält Einzug

Und dann ist er da, von einem Tag auf den anderen. Mit aller Macht. Der Frost. Nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tag krallt er sich in die Natur. Traurig lassen die Blüten ihre Köpfe hängen. Noch einmal leuchten ihre Farben auf, bevor sie sich im nächsten Moment in ihr Schicksal ergeben.

Nächtlicher Besuch im Garten

In der selben Nacht, als der Frost über uns hereinbricht, tapsen Rehe durch den Garten und lassen sich unseren Wirsing schmecken. Wir gönnen es ihnen, denn im Gegensatz zu ihnen, können wir bei Bedarf den nächsten Bioladen ansteuern.

Wirsing von Rehen angefressen

4 Gedanken zu „Unser Permakulturgarten im November“

  1. Hallihallo liebe Eva:-)
    ein toller Bericht mit schönen Fotos, da hast Du in kurzer Zeit was gewaltiges im neuen Garten geleistet.
    Freut mich, das ich verschiedene bekannte Sachen entdecke, die Dachschindel passt ja super dahin 😉

    Liebe Grüße C-P

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