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Kartoffelanbau im Permakulturgarten – Verschiedene Möglichkeiten

Liebe Freunde unseres Permakulturgartens

Im Nachfolgenden zeige ich Euch die verschiedenen Anbaumöglichkeiten von Kartoffeln in der Permakultur. Die Entwicklung ging etwa bis zu einer Wuchshöhe von 25cm. Dann begannen die Wühlmäuse mit der Vernichtung. Wie schon an anderer Stelle beschrieben, fielen 2020 mehr als die Hälfte aller Pflanzen unseres Gartens (Sträucher, Stauden, Kräuter, sämtliche Gemüsepflanzen) sowie auch die Kartoffelernte den Nagern zum Opfer.

Damit Ihr dennoch seht, dass alle Anbaumethoden auch wirklich funktionieren, habe ich in 2021, genauer gesagt ab 28. März (unter Stroh) und (in Erde mit Grasmulch) die Dokumentation für Euch mit neuen Pflanzungen wieder aufgenommen.

25. April 2020

Eigentlich sollte es Bratkartoffeln geben. Doch unsere Bio-Kartoffeln haben schon andere Pläne. In der letzten Woche haben sie unbemerkt wunderschöne Keime gebildet. So nutzen wir die Gelegenheit und widmen uns etwas ausführlicher dem Kartoffelanbau. Wir zeigen unsere verschiedenen Möglichkeiten in unserem Permakulturgarten.

gekeimte_kartoffeln
Sorte „Belana“ mit Regentropfen 😉

Kartoffelanbau – wie eh und je…

So machte man es zu Opas Zeiten, so sieht man es auch heute noch häufig: Auf dem schon im Herbst vorbereiteten und unkrautfreien Beet ca. 15-20cm tiefe Furchen ziehen, Kartoffeln hinein legen und mit Erde anhäufeln. Während der Wachstumszeit muss man immer fleißig gießen und Unkraut jäten. Diese konventionelle Methode behagt uns persönlich überhaupt nicht. Der Boden bleibt von Beginn an nackt und die Erde trocknet schnell aus. Wildkraut sprießt wie verrückt und frißt der Kartoffel die Nährstoffe weg. Die Gefahr von Abtrag durch Wind und Regen ist groß. Im Boden lebende Organismen sind oft erst in tieferen Schichten zu finden.

Kartoffelanbau einfach mal anders?

Wir machen es uns gerne etwas einfacher und praktizieren andere Möglichkeiten des Kartoffelanbaus. Alle haben eines gemeinsam. Sie sorgen schon während der Wachstumsphase für eine Verbesserung des Bodens, sodass gleich nach der Ernte das Beet z.B. wieder frei ist für Herbst-/Winterkulturen wie Rosenkohl, Feldsalat, späte Radies oder Spinat. Auch eine andere Nutzung, z.B. für Stauden oder Frühblüher ist denkbar. Auf jeden Fall bleibt der Erdboden schön feucht, locker und feinkrumig, ohne dass das Beet vorher bearbeitet wurde.

Wir werden die verschiedenen Möglichkeiten des Kartoffelanbaus in ihrer Entwicklung bildlich festhalten.


1: Kartoffeln in Wildwuchs legen und mit Stroh und Gras bedecken

Gerade im Frühjahr zeigen sich die Beete in unserem Permakulturgarten mit einer lebendigen Schicht aus wildem Grün. Meist Ackerehrenpreis, Spitzwegerich, Gras und Löwenzahn. Es ist genauso mühsam wie unnötig, für den Anbau von Kartoffeln dieses Wildgrün auszureißen. Lediglich Brennesseln entfernen wir, denn wo Brennesseln ihr dichtes Wurzelgeflecht ausbreiten, hat sonst kaum etwas eine Chance sich zu entwickeln. Um ein solch zugewachsenes Beet zu nutzen, sind nur wenige Schritte notwendig. Im folgenden Beispiel entfernen wir zunächst etwa 20cm der wilden Begrünung entlang des Pfades und setzen selbstausgesäte Blumen, die dort ungünstig stehen, an einen anderen Platz. Jetzt legen wir die Kartoffeln in Abständen von etwa 30cm zueinander einfach auf das Wildgrün. Wir achten darauf, dass die Keime möglichst zum Licht zeigen, denn daraus sprießt später das Blattgrün. Damit die Knollen in der trockenen Erde einen guten Start haben, gehen wir einmal kurz mit der Gießkanne darüber. Nun folgt abwechselnd eine Schicht Stroh und Rasenschnitt: Etwa eine Handlänge hoch Stroh, gefolgt von einer knappen Handbreit Rasenschnitt und das Ganze nochmal, so dass insgesamt 4 Schichten Mulchmaterial zum Liegen kommen. Mit Rasenschnitt schließen wir dabei ab, da das Stroh sonst gerne vom Wind mitgenommen wird. Jetzt lüftet sich auch das Rätsel, warum wir vorher vom Beet entlang der Pfade etwas Wildgrün entfernt haben. Der Wall würde sonst zu steil werden und das Material auf die Pfade rutschen. Das letzte Bild zeigt, wie schön sich solch ein Beet in den Garten integriert (alle Fotos in diesem Beitrag lassen sich mit einem Klick darauf vergrößern).

Auf diese Weise lässt sich auch eine Wiese ohne vorherige Bodenbearbeitung leicht urbar machen. Dabei spielt die Bodenbeschaffenheit erstmal keine Rolle. Am besten legt man zunächst eine geschlossene Lage Pappe auf das Gras und befeuchtet diese. Darauf kommen die Kartoffeln und dann erst der Hügel mit dem Mulchmaterial. Die Kartoffeln können dann mit verschiedenen Materialien gut 30-40cm bedeckt werden: Bewährt hat sich eine Mischung aus Stroh, Erde und Heu. Aber auch nur mit Stroh oder Heu funktioniert dies wunderbar. Nach der Ernte hinterlassen die Kartoffeln meist einen lockeren und feuchten Gartenboden, in dem es von Bodenlebewesen nur so wimmelt. Das folgende Bild zeigt ein Stück Wiese, dass auf diese Weise urbar gemacht wurde und gleichzeitig eine kleine Ernte Kartoffeln eingebracht hat.

kartoffeln_im_mulchbeet


2: Kartoffeln unter Stroh

Auch dies ist möglich, vor allem, wenn der Boden sehr fest oder mit Steinen durchsetzt und nur schwer zu bearbeiten ist. Wir entfernen grob die Brennessel- und Queckenwurzeln und legen die Kartoffeln einfach auf die Erde (hier in direkter Nachbarschaft zu Mais und Bohnen). So können auch kleine Stellen im Garten für eine oder mehrere Kartoffelpflanzen genutzt werden. Sollte die Erde, wie es derzeit vielerorts der Fall ist, völlig trocken sein, werden die Kartoffeln einmal angegossen und abschließend ca. 30cm hoch mit einem Gemisch aus Stroh und Grasschnitt zugedeckt (gemulcht). Sobald die Schicht mit der Zeit verrottet und dünner wird oder die Pflanzen durch die Mulchschicht wachsen, legen wir ordentlich nach. Wir können so die Pflanzen 3-4 x komplett zudecken, bis sie dann endgültig an der Luft wachsen dürfen. Die Pflanzen bilden auf diese Weise immer mehr Seitenarme aus, an deren Ende jeweils eine Kartoffel sitzt. Wichtig ist immer, dass alle Knollen gut mit Mulch bedeckt sind und kein Licht abbekommen. Sie werden sonst grün und damit für uns Menschen giftig.

19.05.20 – Zeit für eine Strohgabe

Das erste Kartoffelgrün bahnt sich den Weg durch das Stroh/Gras-Gemisch ans Licht. Das Gras ist fast ganz verschwunden: eingetrocknet und von Schnecken und Bodenlebewesen zu Humus verarbeitet. Jetzt wird es Zeit, hier eine neue, ca. 20 cm dicke Schicht Stroh locker aufzulegen.

28.03.2021 – Neuer Versuch nach der Wühlmausplage

Genau wie im vergangenen Jahr lege ich die Kartoffeln auf den vom Wildkraut befreiten Gartenboden. Darauf kommt eine dicke Lage trockenes Stroh. Damit es nicht vom Wind weggeweht wird, gebe ich ein Gartenvlies darüber, das ich mit Ziegelsteinen beschwere. Diese Vliese halten bei mir viele Jahre. Ich verwende sie gerne zum kurzzeitigen Schutz von Aussaaten gegen Wind oder Starkregen. Im Falle der Kartoffeln kann man sich auch mit Kaninchendraht behelfen.

Da Kartoffeln zum Keimen die Feuchtigkeit aus der Knolle aufbrauchen, werden sie von mir nicht angegossen, auch wenn es sehr trocken sein sollte. Erst wenn das Grün ca. 2 Handbreit hoch ist und es immer noch nicht geregnet haben sollte, bekommen sie Wasser. In der Regel benötigen sie jedoch außer Regen kein weiteres Wasser.

16.06.2021 – Schnecken ahoi!

Sind es nicht die Wühlmäuse, so sind es die Schnecken, die den Kartoffeln zusetzen. Strohmulch ist ein ideales Versteck für die Schleimer, das habe ich dieses Jahr erfahren müssen. Diese Methode klappt zwar wunderbar, aber eigentlich nur dort, wo es keine oder kaum Schnecken gibt.

Scheckenfrass an Kartoffelpflanzen

Im Vergleich dazu direkt daneben die am selben Tag gelegten Kartoffeln ohne Strohmulch (eine Handbreit tief in Erde, mit etwas Grasschnitt abgedeckt und später angehäufelt)

Kartoffelpflanzen mit und ohne Schneckenfraß

02.09.2021 – Erste Ernte und Überraschung

Juli und August waren hier im Allgäu total verregnet. Ein Wetter, wie es sich die Schnecken wünschen. Entsprechend abgefressen war das Kartoffellaub und ich hatte wenig Hoffnung auf eine reiche Kartoffelernte. Leider richteten die Schnecken auch unterirdisch an den Kartoffeln Schaden an. Dennoch gab es eine Überraschung und so konnte ich heute aus diesem Versuchsbeet ca. 2 Kg Knollen ernten. Dazu ist der Boden etwa spatentief gelockert und unkrautfrei. Obwohl ich die Pflanzkartoffeln nur auf die nackte Erde gelegt habe, erntete ich die Knollen bis etwa in 15cm Tiefe. Die Kartoffeln hätten sicher auch noch bis Oktober in der Erde bleiben und weiter wachsen können. Doch meine Neugier war groß und wir hatten einfach Lust auf frische Kartoffeln aus dem eigenen Garten 😉

Diese Art des Anbaus lohnt sich vermutlich auch im größeren Stil. Der Vorteil ist, dass der Boden vorher weder gepflügt noch anderweitig aufwendig bearbeitet werden muss. Am idealsten ist es, wenn man einen Rundballen Stroh hat und diesen einfach über den Kartoffeln „abrollen“ kann. Das Stroh liegt dabei gleich in der richtigen Dicke aus. Obwohl der Sommer verregnet und der Boden somit äußerst schwer war, fühlten sich die Kartoffeln unter dem langsam verrottendem Stroh wohl.


3: Kartoffeln in die Erde und mit Gras bedecken

Hier nutzen wir einen Streifen zwischen Johannisbeeren und Beinwell für eine Reihe Kartoffeln. Wir ziehen eine schmale ca. 10cm tiefe Furche und legen die Kartoffeln hinein. Da wir viele Wühlmäuse haben, beträgt der Abstand nur 10 cm. Am Ende bleibt so vielleicht jede 3. Kartoffel übrig 😉 . Die Kartoffeln werden mit der nebenliegenden Erde zugedeckt und nur wenige cm hoch mit Grasschnitt gemulcht. Gerade so, dass die Erde feucht bleibt. Sobald die Mulchschicht dünn wird oder die Pflanzen 5-10cm aus der Erde schauen, legen wir neues Mulchmaterial nach (wie bei Modell 2).

17.05.2020 – Kartoffeln sagen hallo

Die ersten Kartoffeln strecken ihr sattes Grün aus der Erde. 8 von 11 haben es geschafft und den Wühlmäusen den Kampf angesagt. Im hinteren Bereich der Pflanzreihe, in der Nähe der Totholzhecke, bleiben sie im Nirwana verschollen. Die Pflänzchen sind jetzt etwa 5cm hoch. Zeit, sie wieder in die Dunkelheit zu schicken. Wir bedecken sie mit einigen Eimern Komposterde gemischt mit Waldboden. Normale Gartenerde würde es auch tun, aber wir haben keine übrig.

23.05.2020 – Der Durchbruch

Die Kartoffeln brechen durch die angehäufte Erde Richtung Licht. Entlang des Erdwalls liegt bereits angewelktes Blattgrün vom Beinwell. Es unterstützt die Kartoffeln in ihrer Gesundheit. Die gelben Blätter der Kartoffel stammen aus der Unterwelt und werden bald wieder sattgrün sein. Mit etwas Grasschnitt wird der Hügel leicht gemulcht – als Schutz vor zu schneller Austrocknung und als Futter für allerlei Wurmgetier 🙂

kartoffeln_brechen_durch_den_erdwall

28.03.2021 – Neuer Versuch nach der Wühlmausplage

Ich lege in 2 Reihen je 3 Kartoffeln etwa 10 cm tief. Zunächst decke ich sie nur mit der Erde ab. Sobald Grasschnitt verfügbar ist, gebe ich eine dicke Lage locker darauf.

16.06.2021 – Toll gewachsene Pflanzen

Die Kartoffelpflanzen haben sich prächtig entwickelt. In der Zwischenzeit habe ich sie 1x angehäufelt. Ein zweites Mal erfolgt in diesen Tagen und dann sind wir auf die Ernte im Herbst gespannt.

Schöne Kartoffelpflanzen

4: Kartoffeln als Lückenfüller ganzjährig pflanzen

Überall im Garten entstehen mit der Zeit Lücken. Entweder durch den erweiterten Speiseplan der Wühlmäuse, durch Versetzen von Pflanzen oder der Ernte. An solchen Stellen stecken wir gerne die Kartoffeln, die im Laufe des Jahres in der Vorratskammer zu keimen beginnen. Und das unabhängig von der Jahreszeit. Anstatt diese Kartoffeln zu entsorgen oder auf den Kompost zu werfen, stecken wir sie einfach – sofern der Boden nicht gefroren ist – irgendwo in die Erde. So wachsen ab dem Frühjahr an den unterschiedlichsten Stellen im ganzen Garten Kartoffeln: auf neu angelegten Wegen, unter Büschen, an Pfosten… Auch diese Kartoffeln werden mindestens 1x mit Erde überhäuft, um die Bildung neuer Knollen anzuregen.


5: Kartoffeln in Pflanzgefäßen

Im vergangenen Jahr haben wir zahlreiche Kartoffeln in Pflanzgefäßen angebaut. Das kann man schon in einem 10-Liter-Eimer machen. Eine gute Ausbeute bringen z.b. die grünen 200-Liter-Wassertonnen, in die man, wenn sie nicht schon kaputt sind, einige Wasserablauflöcher bohrt. Man gibt etwa 1/3 gute Komposterde in den Behälter und legt pro 10 Liter Gefäßvolumen 1 Kartoffel auf die Erde. Man deckt die Kartoffel etwa eine Handbreit mit Erde zu und gießt einmal gut an. Damit die Erde nicht allzuschnell austrocknet, kann man mit etwas Grasschnitt oder Stroh die Oberfläche mulchen. Sobald sich das erste Grün 5-10cm hoch zeigt, füllt man den Behälter weiter mit Erde auf, bis die Pflanze komplett einige Zentimeter bedeckt ist. Wieder gießen, Mulch drauf und genauso weiter verfahren, bis der Behälter gut voll mit Erde ist. Als Letztes kommt wieder eine Mulchschicht drauf und gießt das Ganze regelmäßig, da sich die Pflanze ja nicht selbst aus dem Boden mit Wasser und Nährstoffen versorgen kann (gut hierfür ist verdünnte Pflanzenjauche). Sobald die Blüte abgeschlossen ist und das Laub vertrocknet, kippt man einfach den Behälter aus und sammelt die Knollen. Am besten lässt man die Kartoffeln einige Stunden an Ort und Stelle im Garten trocknen, bevor man sie ins Lager gibt (feuchte Kartoffeln schimmeln leicht). Die ersten beiden Bilder zeigen einen 40-Liter-Pflanztopf, das letzte Bild die Ernte aus einem 10-Liter-Eimer mit 1 Anfangskartoffel. Wir waren neugierig und haben gar nicht erst abgewartet, bis das Laub vertrocknet ist. Wir hätten noch warten und somit größere Knollen ernten können.

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10 Gedanken zu „Kartoffelanbau im Permakulturgarten – Verschiedene Möglichkeiten“

  1. Hallo liebe Eva 🙂
    da tut sich ja wieder einiges in Deinem Biogarten 😉
    es ist immer wieder schön, wenn du berichtest und neue Fotos einstellst.
    Ich hatte die letzten Jahre Kartoffeln im Hochbeet, wo sie auch super gewachsen sind.
    Liebe Grüße Clausi 🙂

  2. Hallo,
    danke für den ausführlichen Artikel. Er war sehr hilfreich.
    Was mich noch interessieren würde, wäre ob man die Kartoffeln bei Methode 1&2 jedes Jahr am gleichen Platz anpflanzen kann oder ob der Boden trotz viel Mulch etc zu sehr beansprucht wird. Wenn man den Standort wechseln muss, wie viele Jahre sollten dazwischen liegen?
    Außerdem würde mich interessieren, ob ihr die Kartoffeln in einer Mischkultur anpflanzt und ob ihr über den Winter einen Gründünger anpflanzt.

    Viele Grüße
    Stefanie

    1. Hallo Stefanie,
      herzlich Willkommen in unserem Permakulturgarten.
      Wir setzen Kartoffeln überall im Garten, wo gerade Platz ist. Es gibt also keine Kartoffelbeete. Sie sind bei uns Lückenfüller und wann immer ich Kartoffeln in der Küche habe, die schon keimen, setze ich diese irgendwo im Garten aus. Kleine Stöckchen markieren die Stellen, bis das Kartoffelgrün aus der Erde kommt.
      Um Kartoffeln immer am gleichen Platz anzubauen, bedarf es einer guten und nährstoffreichen Mulchdecke nach der Ernte (bis zum neuen Auslegen der Saatknollen): viele Küchenabfälle, verrotteter Mist und Kompost, Gras, Laub und was so alles anfällt.
      Zu Kartoffeln habe ich immer ein paar Buschbohnen gesetzt, sofern Platz war. Mehr Gemüse/Kräuter für die Mischkultur mit Kartoffeln findest Du in unserer Liste Mischkultur.
      Gründünger haben wir nur im ersten Jahr ausgesät, als noch nichts auf den Beeten saß und wir noch nicht so viel Mulchmaterial hatten. Seit der Garten komplett gemulcht ist, pflanzen wir auch keine Gründünger mehr. Über den Winter lassen wir die verwelkten Pflanzen, Blumen und Gemüsestengel im Garten stehen, damit schaffen wir reichlich Überwinterunsplätze für Insekten und allerlei Krabbeltier.
      Liebe Grüße
      Eva

  3. Super interessant, all diese Möglichkeiten!
    Eine Frage habe ich: Warum soll man Pappe auf das Gras legen, bevor man die Kartoffeln legt? Könnte man die Kartoffeln nicht einfach auf das Gras legen und dann mit Mulch zudecken?
    Herzliche Grüsse Gabriella

    1. Liebe Gabriella,
      Pappe unterdrückt (weil kein Licht zum Boden durchdringt) den Gras- bzw. Wildwuchs. So haben die Kartoffeln Zeit, zu keimen und anzuwachsen. Pappe hält außerdem den Boden feucht, sorgt für reichlich Wurmgetier und eine lockere Bodengare.
      Viel Spaß beim Ausprobieren.
      Herzlichst
      Eva

  4. Hallo ihr Lieben!

    ich baue gerade meine ersten Kartoffeln an und irgendwie bin ich leicht überfordert und möchte nichts falsch machen.
    Meine Kartoffeln habe ich schon gekeimt in die Erde gesetzt (Waldboden – man sagte mir, dass würde funktionieren). Leider war ich zu unwissend und hab auf Empfehlung den Boden vorher umgegraben (werde ich nach heutigem Stand nicht wieder tun).
    Wie gehe ich jetzt am besten vor?
    Ich habe noch Stroh zur Verfügung und habe mir auch RAL-zertifizierten Vorkompost besorgt (der geht noch, ist noch warm).
    Kann ich jetzt das Stroh auf die eingepflanzten Kartoffeln legen und sie mit Vorkompost bedecken (oder ist der eventuell noch zu „scharf“)?

    Ich bitte um Hilfe!

    Liebe Grüße
    Viktoria

    1. Liebe Viktoria,

      keine Panik. Du kannst die Kartoffeln mit dem Waldboden erst mal bedecken (so das der Boden wieder plan ist), darauf eine Schicht Stroh und erst darauf den Kompost streuen. So kann der Vorkompost noch nachreifen, ohne die Kartoffeln zu schädigen. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass Dir das Stroh nicht vom Winde verweht wird.
      Die Strohschicht kann etwa 10cm dick sein.

      Viel Erfolg und liebe Grüße
      Eva

  5. Liebe Eva,
    vielen Dank für deine schnelle Antwort.

    PRIMA!
    So hatte ich es auch in meinem Kopf, aber war mir total unsicher ob das alles so passen wird! Ich danke dir für deine Hilfe 🙏🏼!

    Liebe Grüße
    Viktoria

  6. Liebe Eva Maria,

    ein Gedanke kommt mir allerdings noch. es könnte möglich sein, dass das Stroh behandelt ist. Daher würde ich es wahrscheinlich doch gern weglassen.
    Kann ich den Vorkompost auch einfach so auf die bedeckten Kartoffeln legen?

    Liebe Grüße
    Viktoria

    1. Liebe Viktoria,

      Du kannst das Stroh weglassen. Dann würde ich aber wirklich die Walderde wenigstens eine Handbreit über die Kartoffeln geben, bevor Du den Kompost drüber streust.
      Kartoffeln lieben es noch kalt. Der VORKompost würde ihnen sonst zu sehr einheizen.

      Ansonsten sind Deine Gedanken schon richtig :-). Das behandelte Stroh könntest Du zum Mulchen unter Heckensträuchern verwenden oder es über einen Zeitraum von 2-4 Jahren kompostieren und mit anderen Materialien zu Erde werden lassen und diese dann im Ziergartenbereich verwenden (also für nicht essbare Pflanzen).

      Herzlichst
      Eva

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