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Oase der Entspannung – Sitzplatz im Permakulturgarten

Ein weiteres Projekt dem wir uns nun widmen, ist die Ruhezone in unserem Permakulturgarten. Eine Oase zum Entspannen soll es werden, zum Beobachten, Wohlfühlen, Abschalten und Kraft tanken.

Ruhezone auf Wanderschaft

Mehr zwei Jahre haben wir uns Zeit gelassen und verschiedene Stellen im Garten ausgetestet. Unsere Stühle und Bänke samt Tisch gingen alle paar Wochen auf Wanderschaft. So fanden wir die ungünstigen Bereiche heraus, wie z.B. zu viel Schatten im Tagesverlauf oder Heerscharen von roten Ameisen, die besonders mich nicht zur Ruhe kommen ließen. Zunächst geeignete Plätze stellten sich als zu klein heraus oder lagen zu dicht am Zaun.

Provisorischer Sitzplatz im Garten

Im Laufe dieses Sommers rückte dann allerdings zusehends ein Bereich in den Vordergrund, der vielversprechend aussah. Hier wächst – aufgrund der Wühlmäuse – keine Staude und keine Blume mehr. Stattdessen macht sich nur Gras breit. Dieser Platz soll es also sein: Groß genug und wunderbar zentral im Garten gelegen, sonnig von morgens bis spät nachmittags. Bevor wir jedoch anfangen, gibt es noch eine wichtige Entscheidung zu treffen.

Platz für den neuen Sitzplatz im Garten
Der neue Sitzplatz liegt mitten im Garten

Erde auffüllen oder Erde abtragen?

Das Bodengefälle beträgt hier etwa 65 cm auf die vorgesehene Länge von max. 4 m. Das ist eine ganze Menge. Was also tun? Entweder schütten wir etliche Anhänger voll Erde auf oder tragen genausoviel Erde ab.

Wir entscheiden uns gegen das Auffüllen, denn:

  • Wir haben keine extra Erde und wollen keine fremde Erde in unseren Permakulturgarten einbringen.
  • Der Sitzplatz würde zum Teil höher sein als das Bodenniveau und damit im Garten dominieren.
  • Nach unten hin würde ein Hang entstehen, der Zeit braucht, um sich zu setzen. Gleichzeitig müsste er so stabil sein, dass der Platz nicht absinkt. Außerdem würden die Pflanzen an diesem Hang bei Trockenheit vermutlich viel Wasser verschlingen.

Stattdessen entscheiden wir uns für das Abtragen. Das bringt folgende Pluspunkte:

  • Die abgetragene Erde findet an anderen Stellen im Garten Verwendung.
  • Der Sitzplatz schmiegt sich wunderbar in den Garten und erhält durch die tiefe Lage sogar etwas Sicht- und Windschutz.

Der erste Spatenstich

Während Wolfgang zeitgleich noch an den beiden Anlehngewächshäusern arbeitet, beginne ich mit dem Abstecken der Fläche für die Ruhezone. Als pragmatisch veranlagte Frau nutze ich dafür direkt ein Geschenk meiner Mutter: einen Pavillon mit Zieharmonika-Gestänge. So habe ich gleich das richtige Maß für die Fläche und einen Schattenspender.

Die auszuhebende Fläche beträgt 3 x 4 m. Insgesamt kommen gut 50 Schubkarren Erde und Lehmkies zusammen, die ich an drei verschiedenen Stellen im Garten abkippe.

Mit Klick auf ein Bild öffnet sich die Bildergalerie mit den vergrößerten Fotos.

Die Randbefestigung

Eigentlich schwebt mir ja eine Randbefestigung aus Holz vor. Ich finde, das passt einfach besser zu einem Permakulturgarten. Aber wir haben nur noch ziemlich morsches Altholz zur Verfügung und das würde bedeuten, dass die Ruhezone eine ständige Baustelle bleiben würde. Beim Überschlagen der Kosten für neues Holz jedoch stehen uns die Haare zu Berge. Schließlich wollen wir – wie bei allen unseren Projekten – mit so wenig Geld auskommen wie nötig.

Spontan fallen mir Pflanzsteine ein. Sie sind günstig, in verschiedenen Größen, Formen und Farben erhältlich und lassen sich sehr gut – wie ein Puzzle – zusammenfügen. Außerdem bieten sie Raum zum Bepflanzen, sind witterungsbeständig und „wartungsfrei“ 🙂 Nachdem ich die beiden langen und die kurze, hohe Seite ausgemessen habe, errichte ich erst mal ein Sicherungsgeländer aus vorhandenem Material, damit wir auch im hohen Schnee noch sehen, wo die Abgründe sind. Dann geht’s mit dem Pferdeanhänger zum Baumarkt.

Für die langen Seiten entscheiden wir uns für schmale, ovale Pflanzsteine, die nicht soviel Platz benötigen. An die kurze Seite kommen die großen Runden.

Pflanzsteine im Pferdeanhänger

Ins Lot bringen

Damit die Steine gut ineinander greifen, richte ich sie mit der Wasserwaage aus. Das Arbeiten mit der Wasserwaage ist eigentlich nicht so mein Ding. Wolfgang reagiert überrascht und beeindruckt, als er diese neue Seite von mir kennenlernt 😉 Doch besonders an den abschüssigen Seiten erweist sich das als optimale Lösung, um die Steine in Stufen und ohne Zwischenspalten zu setzen.

Nach dem Befüllen der Steine mit der zuvor ausgehobenen Erde bepflanze ich einige mit Kräutern (Thymian, Lavendel, Purpursalbei), Brennender Liebe, Seifenkraut, Vergißmeinnicht und der Christrose, die an anderer Stelle im Garten standen. Dazu säe ich noch Vexiernelken, roten und rosafarbenen Mohn sowie Löwenmäulchen. Der Rest muss bis zum Frühjahr warten, da der erste Frost kurz bevor steht. Die Stauden hätten vermutlich keine Zeit mehr, rechtzeitig anzuwurzeln.

Da wir uns über den zukünftigen Boden der Ruhezone noch unklar sind, bedecken wir ihn provisorisch mit alten Rasenteppichen vom Sperrmüll. Das unterdrückt Unkrautwachstum und sorgt in Regenzeiten erstmal für saubere Füße 🙂

Einweihung

Kurz darauf feiern wir zur Einweihung meinen Geburstag im kleinsten Kreis. Ein kuscheliges Plätzchen haben wir uns da gebaut, finden meine Gäste. Und wir zwei sowieso…

Eva feiert ihren 54. Geburtstag

Weg begradigen

Als letztes begradige ich noch den oberen Weg und schlage alte, eingekürzte und halbierte Rundhölzer als Begrenzung zum oberen Gartenbereich ein.

Update 20.02.2021

Es ist ein gutes Gefühl, endlich die Ruhezone gefunden zu haben und nicht mehr ständig mit den Stühlen umherzuziehen. Wir haben über den Winter schon des Öfteren hier gesessen, die Sonne genossen und die Wildvögel an den Futterplätzen beobachtet. Nach und nach soll die Ruhezone zu einer blühenden Oase werden. Geplant sind winterharte Blumenstauden für die Pflanzsteine und das Ersetzen des Geländers, vielleicht durch eine Art Pergola. Eine standortpassende Weinrebe würde sich daran gut machen oder andere essbare, blühende Rankpflanzen. An Ideen mangelt es uns jedenfalls nicht…

Update 31.03.2021 – Stauden für die Pflanzsteine

Das Wetter ist sonnig und trocken. Schnee ist erst wieder in 3 Tagen gemeldet und so nutze ich die milden Plusgrade, um verschiedenfarbige winterharte Blühstauden in die Pflanzsteine zu setzen: Großer Ehrenpreis, Heide-Nelke, Mädchenauge, Strand-Grasnelke, Pechnelke, Bergenie, Berg-Flockenblume, Knäuel-Glockenblume und Flockenblume. Jetzt sind also alle Pflanzsteine besiedelt und können sich in Ruhe entwickeln.

Update 01.05.2021 – Die ersten Blüten

Die vor 4 Wochen gepflanzten Stauden haben die ständigen Wetterwechsel mit zeitweisen Frost- und Schneeperioden gut weggesteckt. Jetzt zeigen die im Herbst gesteckten Narzissen und Tulpen ihre schönen Farben. Auf den Bildern kann man auch gut unseren lebendigen Mulch sehen, der den ganzen Garten bedeckt. Das ist Ackerehrenpreis, auf dessen Blüten sich bei Sonnenschein nicht nur viele Wild- und Honigbienen tummeln, sondern auch verschiedene Schmetterlingarten. Wo es nötig ist, lässt sich der Ackerehrenpreis einfach mit dem Handmäher kurz halten oder mit der Hacke beseitigen, z.B. um Gemüse zu säen bzw. pflanzen.

Update 16.06.2021 – Stützwand aus heimischen Schwartenbrettern

Es hat sich gezeigt, dass nicht nur Maulwürfe, Mäuse und Ameisen, sondern auch Regen und Frost die Erde unter den Pflanzsteinen „bewegen“. Erosion im Kleinformat. Dass wollen wir natürlich verhindern und haben nun aus heimischen, unbehandelten Schwartenbrettern eine Stützwand gebaut. Einige Efeuranken aus dem Schattenbereich dürfen die Stützwand künftig bewachsen und sorgen zusätzlich für einen natürlichen Holzschutz.

Unser Wunsch für den Boden ist eine Holzbeplankung. Vielleicht findet sich da bei Gelegenheit im regionalen Kleinanzeigenmarkt eine entsprechende Anzahl Terrassendielen zum Nulltarif. Bis dahin muss der alte Rasenteppich noch mal herhalten 😉

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Ein Gedanke zu „Oase der Entspannung – Sitzplatz im Permakulturgarten“

  1. Wir sind seit kurzem umgezogen und nach der Einrichtung der Wohnung, fangen wir jetzt langsam an, unseren Garten zu planen. Wir werden schon nächste Woche ein neues Tor montieren lassen. Danach möchten wir uns auch einen Sitzplatz schaffen, und da eine Terrasse einlegen.

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